Echtzeit – Von virtuellen Welten und erotischen Fantasien

In der Kategorie „Mensch und Tier gibt es u.a. Nachteulen, Schmusekatzen, Glückskäfer, Wachhunde, Schweinehunde, schlaue Füchse und Brillenschlangen. Es gibt auch Rampensäue. Das sind Menschen, die gerne im Mittelpunkt stehen und oft auch eine gewisse Begabung dafür haben. Ich würde mich selber eher als Bühnenferkel bezeichnen. Ich muss nicht groß raus kommen und überall gesehen werden. Ein gewisses Netzwerk und ein bisschen mehr als die Durchschnittsanerkennung, [1]selbst kreiertes Wort wäre aber schon schön.

Cool würde ich es finden, wenn ein paar meiner Collagen den Weg in gut besuchte Cafés finden würden und ich sogar, die ein oder andere kleine Ausstellung machen könnte. Für die große Karriere sind meine Bilder nicht außergewöhnlich genug und mich würde der ganze Rummel maßlos überfordern. Ich möchte hier und da gesehen werden, mich aber auch zurückziehen können, ohne das großartig nachgefragt wird. Mal mit einem mittelbekanten, regionalen Künstler essen gehen und mich mit anderen kreativen Köpfen einmal pro Woche zur Kunstsession treffen, wäre mein Wunsch.

Ich habe weder ein Kunststudium in der Tasche noch Vitamin B im Blut oder im Freundeskreis. Dennoch ist dieser Wunsch nicht utopisch. Es braucht nur Zeit, Geduld, soziale Kontakte und offene Cafés. Vor allem die beiden letzten Punkte sind in der aktuellen Zeit schwierig. Seit letztem Jahr grassiert eine Pandemie und seit mehr als drei Monaten haben u.a. sämtliche Bars, Cafés und Restaurants geschlossen. Persönliche Kontakte zu anderen Menschen sollen auf ein Minimum beschränkt und wenn möglich komplett vermieden werden.

Die Virtuelle Welt, die nicht selten, z.T. zu Recht, dafür verurteilt wird, dass sie Menschen an Handy und Laptop fesselt, und ggf. den Bezug zur Realität verlieren lässt, ist nun mit das einzige Tor zur Außenwelt.

Du, lieber Tom und ich haben schon immer gerne geschrieben. Als wir uns nach unseren zerbrochenen Beziehungen kennenlernten, schrieben wir beide bereits über die Vergangenheit – zur Reflektion und zum Nichtvergessen. Schreibt man im stillen Kämmerlein nur für sich, tritt dieses nicht selten in den Hintergrund – hinter all die Sachen wie Job, Hausarbeit und womit man sich halt so ablenkt. Wir kamen auf die Idee einen Blog zu schreiben, hauptsächlich für uns aber auch für Leute, die es interessiert und für die wir irgendwie am Ball bleiben. Denn wer kennt es nicht: Dinge die man nur für sich tut, landen schnell auf der hinteren Priorität. Doch wir haben gemerkt, wie gut uns das schreiben über unsere erste offene Beziehung tut. Es entwirrt den Bandsalat im Kopf und setzt unter das Geschehen einen unsichtbaren Haken.

So gehe ich während meiner Elternzeit – zwischen Babywindeln und Babybrei – zur Mittagsschlaf-Zeit auf die Pirsch nach dem ein oder anderen potentiellen Leser und erzählte dir von meiner Safari.

Die Anzahl an sozialen Netzwerken von Facebook über Instagram, bis hin zu TikTok ist mannigfaltig. Ich habe weder von dem einen, noch von dem anderen wirklich Ahnung. Da mich Facebook irgendwie langweilt, mich das Video drehen überfordert, und ich ein Faible für bunte Bilder habe, entscheide ich mich für Instagram. Hier klicke ich mich vor allem durch die Welt der alternativen Körperformen, Beziehungsformen, Geschlechtsformen und Lebensformen im Allgemeinen. Das Netzt leitet mich hin zu bunten Videos mit noch bunteren Sextoys, sowie zu Polypodcasts dessen Protagonisten Dialekte sämtlicher Bundesländer sprechen. Vom Hamburger Schnack bis hin zum bayrischen „Grüßgott / Griaß Gott“ ist alles vertreten.

Mir begegnen u.a. die unterschiedlichsten Dreierbeziehungen bestehend aus: Zwei Männern + einer Frau; zwei Frauen + 1 Mann, sowie einer Polybeziehung bestehend aus drei Männer. Eine Beziehung mit drei Frauen habe ich bislang nicht gesehen. Diese wird in der virtuellen Welt aber sicherlich auch zu finden sein.

Allen dieser Profilen, denen ich begegne, ist gemein, dass sie auf sehr liebevolle Art versuchen, Aufklärung zu schaffen, für ihre Art zu leben, ihre Art zu lieben, sich selbst zu lieben, oder für ihre Art andere zu lieben. Die Bilder und Videos sind zum großen Teil ungeschminkt, authentisch und gehen nicht selten – mit einer Engelsgeduld – auf die immer gleichen Fragen ein. Natürlich gibt es in der großen, virtuellen Welt auch ganz andere, verwirrende und täuschende Profile, doch auf denen bleibt mein Blick nicht lange hängen. Auch selbst ernannte Coaches, mit nichtssagenden Sprüchen, beeindrucken mich wenig.

Ich bleibe hängen bei den Personen, die auch gut Nachbarn sein könnten, und mir, sowie vielen anderen aufs Display starrenden Personen, Einblick in ein Stück- oder sogar in ihr gesamtes – Privatleben geben. Ich habe mich noch nie sehr für die funkelnde Filmwelt interessiert. Mein Fernseher diente viele Jahre vor allem dem Stützen neuer gemalter Bilder, die dort an Ort und Stelle trockneten. Ich beobachte viel lieber die Menschen, die für mich realer und greifbarer sind wie z.B. die ältere Hausgemeinschaft neben meinem damaligen Büro.

Immer wenn meine Augen ein wenig Ruhe von dem Bildschirmlicht brauchten, schaute ich aus dem Fenster rüber zu dem kleinen Garten, in welchem seine Besitzer eifrig Hecken schnitten, oder Stangenbohnen pflanzten. Einmal bin ich einem der zwei Herren im Supermarkt begegnet – ich vermute es waren Brüder. Ich überlegte einige Minuten, aus welchem Film, oder welcher Serie ich diesen kennen würde. Ich wollte schon fast nach einem Autogramm fragen, bis mir bewusst wurde, dass es sich „nur“ um den Nachbarn handelte. Es war mir fast unangenehm, dass ich ihn so oft beobachtet, wobei es sich lediglich um seine Gartenarbeit handelte. Beinahe hätte ich mich dafür bedankt, dass er so eifrig in seinem Garten werkelt und mich dadurch erdet, doch ich lies es bleiben.

Dieses Phänomen finde ich auch in der virtuellen Welt schwierig. Ich erhalte einen z.T. sehr privaten Einblick in das Leben eines fremden Menschen und bekomme das Gefühl, ihn oder sie zu kennen. Die gut gemeinten und auch hilfreichen Ratschlägen rufen in mir häufig ein schlechtes Gewissen hervor, weil ich keine Gegenleistung erbringe. Dabei nimmt er oder sie mich persönlich als einzelne Person gar nicht wahr. Ich könnte auch eine Dankesnachricht schreiben, wie so viele andere es tun, und die arme Person ggf. in die Verlegenheit bringen, mir und tausend anderen auch noch zu antworten. Auf der anderen Seite freut er / oder sie sich natürlich über Zuspruch. Wie viele Nachrichten sind für einen einzelnen Influencer händelbar und ab wann ist es zu viel?

Instagram & Co geben die Chance ganz nah dran zu sein, fremden Personen die ggf. am anderen Ende des Landes, oder in einem anderen Land leben, virtuell zu begleiten und ihnen auch zu schreiben. Mittlerweile sind wir mit unserem kleinen Profil mit dem ein oder anderen Blogger, dem ein oder anderen Freigeist, vernetz. Man unterhält sich über die eigene Beziehungsform und die des anderen. Doch wirklich kennen tut man sich nicht. In mir ruft das oft Unsicherheiten hervor z. B. wenn jemand nur kurz oder gar nicht antwortet. Habe ich mich verkehrt verhalten? Habe ich unpassend geantwortet oder den anderen unterbewusst bedrängt? Dabei ist es überhaupt nicht verwerflich, dass die Unterhaltung mit einer fremden Person nur geringe Priorität hat und ggf. auch ganz über den zeitlichen Tellerrand fällt.

Dennoch genieße ich die Unterhaltungen mit dem verschiedensten Leuten. Auch du, Tom findest meine Erzählungen spannend – wenn auch ein Ausflug in die virtuelle Welt, wie ich ihn mache, dich wie du selber sagst, „überfrachten und überfordern“ würde. Bei Datingplattformen wie Tinder und Co. ist ja das eigentliche Ziel, die Virtuelle Welt zu verlassen und den anderen real zu treffen. [2]Natürlich können auch diese ungemein überfordern, aber das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Instagram-, TikTok- und Facebook-Kontakte bleiben zumeist virtuell.

Unser Blog, in dem wir mithilfe von kunstvollen Fotos und selbst gezeichneten Figuren anonym auftreten, dreht sich um unsere offene Beziehung und um alle Themen die uns in diesem Zusammenhang bewegen. Unterhaltungen, die ich auf dieser Plattform führe, beziehen sich zumeist auch auf dieses Thema. Ich treffe auf Menschen die bereits „offen“ leben aber auch auf Personen, die sich lediglich dafür interessieren.

Von den Paaren, die bereits offen leben, macht es für mich den Anschein, dass ein Großteil die Beziehung erst nach einigen Jahren geöffnet hat. Vielfach existiert das Klischee, es käme davon, dass Paare mit den Jahren abgestumpft seien und es ihnen egal ist, ob ihr Partner mit jemand anderem schläft. Ich könnte mir vorstellen, dass vor etlichen Jahren noch nicht so über verschiedene Beziehungsformen informiert wurde, und dadurch der Mut, diesen neuen Schritt zu gehen, nicht groß genug war. Paare die von Beginn an offen leben, stammen eher aus jüngerer Generation, oder haben erst in den letzten 2-3 Jahren zueinander gefunden – so kommt es mir zumindest vor.[3]Das ist keine generelle Aussage – ich kann mich natürlich täuschen

Ich mag den ehrlichen Austausch mit selbsternannten „Polys“, reinen Swingern und Freunden der offenen, transparenten Beziehungs-Kommunikation . Manche leben polyamor. Andere wiederum, haben feste Abstufungen zwischen den verschiedenen Partnern. Einige reden mit Freunden und Bekannten über ihre Art zu leben und wiederum andere behalten dies lieber für sich. Die Ausprägungen sind bunt. Leider gibt es auch den einen oder anderen, der nicht im engen Kreis offenlegen kann, dass er/ sie offen lebt. Man würde es nicht verstehen. Der interaktive Austausch kann so das Gefühl verleihen, nicht sonderbar sondern, wunderbar zu sein. Auch entstehen neue Denkanstöße, Blickwinkel und Erkenntnisse.

Vor allem in Erinnerung geblieben ist mir ein Austausch mit einer Frau mittleren Alters, aus sagen wir Wuppertal. [4] Ich glaube sie kam aus dem Süden, aber ich musste gerade irgendwie an die Schwebebahn denken. In ihrem Umfeld stand es außer Frage, dass man nur einen Partner haben und lieben kann. Sie verliebte sich während eines Urlaubes, einer Geschäftsreise o.ä. in einen anderen Mann und war sich sicher, dass sie, wenn sie nachhause käme, sie ihren Partner nicht mehr lieben würde. Man könne ja schließlich nur eine Person zurzeit lieben. Als sie dann nachhause kam, sich an den Gefühlen zu ihrem Partner jedoch nichts verändert hatte, stand für sie fest, sie ist ein Soziopath. Was auch sonst? Als der Gedanke sie nicht los lies, recherchierte sie im Internet und stieß auf das Wort „Polyamorie“, sowie auf die unterschiedlichsten Beziehungsformen, neben der klassischen Monogamie. Sie stellte die These auf, dass man von Natur aus entweder poly- oder monogam sei, so wie homo- und heterosexuell – wobei es auch noch Zwischenformen gibt.

Ich finde diese These interessant. Kann es sein, dass wir uns von Natur aus, entweder nur zu einem, oder eben zu mehren Menschen parallel hingezogen fühlen? Bedeutet es, dass das ein oder andere von Beginn an quasi in unserem Inneren liegt? Zu beantworten wird diese Frage wohl nicht sein, weil der Mensch dafür viel zu komplex und vielschichtig ist. Vielleicht aber erklärt es den ein oder andern Einzelfall bzw. gibt eine mögliche Erklärung für sich selbst – wenn man denn überhaupt eine braucht.

Neben Personen, die bereits in „nicht monogamen“ Beziehungen leben, folgen uns aber auch Menschen die an dem Konzept interessiert sind. Entweder weil sie herausfinden wollen, ob es etwas für sie ist, oder weil sie sich versichern wollen, dass die klassische Monogamie – die durch neue Beziehungsformen hier und da in Verruf gerät –  für sie genau der Richtige Weg ist.

Vor einigen Monaten schrieb uns ein junger Mann an, der zusammen mit seiner Partnerin unsere Texte las. Sie hatten sich das offene Konzept ganz anderes, weniger komplex vorgestellt und seien sich nun sicher, dass es doch nichts für sie wäre. Auch das ist eine Erkenntnis. Für uns fühlt es sich gut an, dass wir mit unseren Texten nicht nur uns selber, sondern manchmal auch anderen helfen können. Erst letzte Woche erhielt ich eine Sprachnachricht mit einem ganz tollen Akzent, von einem Pärchen, dass unsere Texte zu konstruktiven Abendgesprächen und Diskussionen nutzt. Cool!!! [5]Liebe Grüße an der Stelle, sollte er/sie wissen wer gemeint ist. Oder waren es doch mehrere? 😉

Auch einfach nur vielfach interessierte Personen, die ihr Beziehungskonzept gar nicht hinterfragen wollen / müssen, lesen unseren Blog. Leider gibt es hier und da den Fall, dass wir Follower wieder verlieren, weil die Sorge besteht, man könne denken, er oder sie sein in einer offenen Beziehung. Teilweise haben Follower auch mehrere Profile um den neugierigen Chef, oder schwierige Kollegen abzuschütteln. Doch was ist verwerfliches daran, einen Blog über offene Beziehungen zu lesen? Kauft man sich Horrorromane, denkt doch auch niemand man wolle eine Leiche vergraben. Ich hoffe, dass diesbezüglich die Gesellschaft noch aufgeschlossener wird!

So richtig negative Erfahrungen durch die Veröffentlichung unserer Texte haben wir bislang nicht gemacht. Zum Teil ist die Vernetzung mit andern öffentlichen Profilen nicht ganz einfach – vielleicht weil wir in Zeiten von Podcasts lediglich einen Blog betreiben und man unsere Gesichter nicht sieht. Das schlimmste was wir bislang bekommen haben war: keine Antwort. [6]Klopf auf Holz

Kritisiert wurden wir bislang noch von niemandem. Dies liegt bestimmt nicht daran, dass wir fehlerlos sind. Einige unserer Texte könnte man bestimmt auseinander nehmen, vielleicht sogar auch die Bilder. Am großen Instagram-Himmel sind wir so ein kleines Licht, dass uns die Masse nicht auf dem Schirm hat. Dies mag ein großer Vorteil sein, wenn man Wert darauf legt nicht jedes geschriebene oder gesagte Wort mehrfach überdenken zu müssen. Nicht selten geht es nur um Kleinigkeiten. Bei Profilen mit vielen Tausend Followern beobachte ich, dass Influencer dafür kritisiert werden, dass bei Sportübungen im Hintergrund eine Brauseflasche steht oder ihr essen nicht rein vegan ist. Natürlich werden einzelne Wörter, Kleidungsstücke sowie das nicht zeitnahe Posten von Beiträgen hinterfragt. Dies finde ich vor allem bei Profilen, die sehr liebevoll gestaltet sind schade. Auf diesen Konten findet man viele Rezepte, Motivationshilfen und ganze, auf die Follower abgestimmte, Thementage. – Viel Arbeit für den oder diejenige, der/die sich die Mühe macht. Wir als Zuschauer sind doch auch nicht perfekt und kritisieren jede Kleinigkeit an uns selber. Woher kommt dann der Anspruch, dass der Mann / die Frau hinter dem Handyglas es sein muss?

Auch wir geben uns viel Mühe bei unserem Blog, behalten uns aber vor, auch mal eine Woche keinen Text zu veröffentlichen, oder hauptsächlich die Themen zu besprechen, die uns auch persönlich bewegen. [7]Wünsche sind natürlich erlaubt Wir freuen uns total, wenn einzelne Texte oder Textpassagen geteilt werden, oder wir vielleicht mal zu Gast in einem Podcast sein können. Die große, virtuelle Bühne gehört aber anderen und das ist gut so!

Ein Häufiger Kritikpunkt von Followern großer Profile ist Werbung. Dass eine Person, die täglich mehrere Stunden Zeit für fremde Leute investiert, dabei durch Werbung Geld einnimmt, wird nicht immer verstanden. Vor allem wenn die Person selber hinter dem Produkt steht, finde ich es total in Ordnung. Meist ist so etwas auch hilfreicher, als die kommerzielle Dauerschleife im Fernsehen oder am Seitenrand. [8]Seither trage ich z.B. ganz wunderbare farbige Strumpfhosen für die korpulente Frau von Welt 😉

Auch auf unserem Profil, hat sich u.a. ein Unternehmen für Schmuck verlaufen. Wir schreiben einen kleinen Blog, warum sollten wir Werbung machen und vor allem wer will das sehen? Meine beste Freundin Lisa schlug vor, das Unternehmen auf Intimschmuck anzusprechen. Dieser würde schließlich besser zu unserem Thema passen. Gesagt, getan. Antwort: keine.

Im Spätherbst 2020 werde ich dann von einem Münchner Startup kontaktiert. Erst lehnte ich ab, dann schaue ich mir die Seite an, dann revidierte ich meine Aussage. Viele Blogger und Podcaster erstellen ihre Inhalte für Personen, die sich mit sich selbst, ihrem Körper und / oder ihrer Sexualität unsicher sind. Ein Startup, welches Boxen mit erotischen Fantasien für Paare anbietet, spricht u. a. genau diese Gruppe an. Auch ist die Idee für Paare gedacht, die zwar sexuell aufgeschlossen sind, denen es durch Kind und Job jedoch schwer fällt sich bewusst Zeit zu nehmen – Schafft man es doch, verfällt man ggf. in hektische Muster. Vor allem in der aktuellen Zeit sind solche Boxen eine schöne Möglichkeit sich neu und anders näher zu kommen.

Ich telefoniert mit Annika von Oh my Fantasy das erste Mal an einem Freitag. Da dies mein Lieblingstag ist, bin ich besonders motiviert und quatschte munter drauf los. Dies führte dazu, dass ich die Fantasien nicht bewerbe, sondern selber schreiben werde. Erstes Thema: “ Stellungen“. Zunächst kein Problem! Mit fortgeschrittener Zeit und zeitnahem Abgabedatum befürchte ich jedoch, dass ich den Mund doch etwas zu voll genommen habe. Ich bin nicht die Schlankeste, nicht die Sportlichste und nicht die Beweglichste. Wie soll ich dann ein buntes Potpourris an ausgefallenen Stellungen zusammenstellen? Aber ist das überhaupt notwendig?

Mit einem Keilkissen bewaffnet gehe ich zu dir, Tom und erkläre, dass wir die heutige Mittagspause wenn Baby schläft, anstatt für Käsemakkaroni für Sex nutzen sollten. Nicht meine schlechteste Idee. Ich werfe meine Zweifel über Bord, beobachte mich allerdings selber. So unbeweglich bin ich gar nicht und Verrenkungen muss man auch keine machen – nur variieren. Ich schreibe ganz natürlich und authentisch, und freue mich über die Wörter, die vielleicht das ein oder andere Pärchen zum „Stellung wechsle dich“ verführen werden.

Meinem gezeichneten Pärchen verleihe ich ein Paar Pölsterchen hier und ein Paar Härchen dort. Das Ergebnis ist nicht perfekt aber es ist liebevoll und echt – für mich macht es das perfekt. Ich bin gespannt auf die Resonanz bezüglich der queeren Schreiberin mit ihren perfekt, unperfekten Zeichnungen. Ich würde gerne noch weitere Fantasien schreiben. Vielleicht irgendwann auch für homosexuelle oder transsexuelle Paare, oder über Fantasien die bei vielen bislang Tabus darstellen. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze entwickelt.

Das Schreiben am Blog und die Arbeit an den Fantasien, lenkt mich davon ab, dass die Welt da draußen grau geworden ist. Die Gastronomie ist geschlossen und Veranstaltungen wurden abgesagt. Die Menschen bleiben notwendigerweise unter sich. Damit gehen aber auch die Themen über unsere offene Beziehung zu neige. So kam mir die Idee, ein paar der Fantasien mit Tom zu testen und unentgeltlich darüber zu schreiben. Doch keine Sorge, es werden keine Werbetexte. Ich schreibe über das was mich gerade bewegt und über die ein oder andere Praktik in dieser Zeit. Dies werde ich bereits im Titel kennzeichnen, Wer Lust hat, besucht die Seite von Oh my Fantasie und wem die Blogtexte genügen, der erfreut sich an diesen.

References

References
1 selbst kreiertes Wort
2 Natürlich können auch diese ungemein überfordern, aber das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.
3 Das ist keine generelle Aussage – ich kann mich natürlich täuschen
4 Ich glaube sie kam aus dem Süden, aber ich musste gerade irgendwie an die Schwebebahn denken
5 Liebe Grüße an der Stelle, sollte er/sie wissen wer gemeint ist. Oder waren es doch mehrere? 😉
6 Klopf auf Holz
7 Wünsche sind natürlich erlaubt
8 Seither trage ich z.B. ganz wunderbare farbige Strumpfhosen für die korpulente Frau von Welt 😉
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