Echtzeit – Zwischen Homeoffice und Corona-Spaziergängen

Willkommen in der Gegenwart! Du und ich wir haben nun schon einige Texte hier in unserem Blog eingestellt. Diese Texte beschreiben erlebte Dinge, also Erlebnisse die zeitlich auch schon ein wenig zurückgelegen haben. Nun soll es also in der Gegenwart weitergehen. Die Gegenwart, was bedeutet das in dieser Zeit eigenlich? Corona treibt nach wie vor noch sein Unwesen und verhindert, dass die Menschen derzeit überhaupt irgendwelche Erlebnisse haben. Das Leben spielt sich weitestgehend zu Hause ab und nur ab und an kommt man mal raus, damit man überhaupt mal rauskommt. In diesen Zeiten ist selbst der Gang in den Supermarkt ein Erlebnis. Die Geschäfte haben weitestgehend geschlossen, Restaurants geschlossen, Veranstaltungen gibt es nun schon fast ein Jahr schon nicht mehr, kulturelle Einrichtungen geschlossen, Partys und Geburtstagsfeiern eigentlich nicht möglich und die Gewissheit, dass Corona uns auch erst noch weiter begleiten wird. Kontaktbeschränkungen werden immer weiter verschärft, so ist es für uns natürlich schwierig Abenteuer zu erleben.

Soweit so düster. Doch eigentlich will ich diesen Text nicht so negativ ausrichten. Dir und mir geht es ja gut. Klar nervt es, dass das gewohnte Leben, so wie wir es kennen, derzeit nicht stattfindet, doch wir werden das tun, was wir bisher auch getan haben. Wir machen das allerbeste draus. Und unser kleiner Sonnenschein ist eh jeden Tag ein Highlight. In Punkto offener Beziehung wird es in der nächsten Zeit natürlich nicht ganz einfach. Es wird schwieriger neue Begegnungen zu haben, aber es geht ja nicht immer nur darum. Ich denke, dass wir auch weiterhin hier unsere Gedanken teilen.  

Offene Beziehung bedeutet ja in erster Linie, dass du und ich offen miteinander reden. Es gibt immer wieder Themen, denen wir uns annehmen. Dennoch sind neue, spannende Begegnungen für uns wichtig. Doch in diesen Zeiten ist es jetzt tatsächlich nicht so einfach. Du probierst gerade ein anderes Dating-Portal aus, man kann dort direkt alle Mitglieder sehen, die bei einem in der Nähe wohnen. Du hast schon Kontakte geknüpft und wohlmöglich springt ja ein Spaziergeh-Date dabei heraus.

Bei mir sieht es da eher schwieriger aus. Es gibt aber immer diese Zeiten, in denen man nicht so viele vielversprechende Kontakte hat. Bei mir wohnen die Kontakte derzeit entweder zu weit weg, oder leben in einer Beziehung, wo der Partner nichts wissen darf, oder machen gerade in ihrer eigenen offenen Beziehung eine Pause. Es ist wie es ist…

Wir haben beide eine Bekanntschaft mit denen wir uns in regelmäßigen Abständen treffen. Das ist sehr gut und für uns ist das immer ein Abenteuer. Und wir ziehen aus solchen Begegnungen immer ein Stück Aufregung und es befeuert immer ein Stück weit unsere offene Beziehung im positiven Sinne!

Derzeit geht eigentlich nur eins, man trifft sich zu einem Corona-Spaziergang und das am besten mit Mindestabstand. Im ersten Lockdown sind wir wohl alle gerne losspaziert, doch erstens war das damals für alle noch neu und zweitens waren wir bereits in einer deutlich wärmeren Jahreszeit. So oder so, es liegt natürlich immer daran, wem man so kennenlernt.

Es sind aber nicht nur die fehlenden Kontakte. Mir fehlen derzeit einfach ein paar Dinge, die ich halt immer gerne gemacht habe. Am meisten fehlen mir aber die Läufe, zu denen ich mich immer gerne angemeldet habe. Sie haben mich immer neu motiviert und irgendwie tat es auch gut für das eigene Selbstvertrauen. Danach eine entspannte Einheit in der Sauna, aber das „läuft“ derzeit leider nicht. So langsam nagt das schon etwas an mir und gepaart mit beruflichem Stress ist meine Motivation neue Kontakte zu knüpfen jetzt auch nicht so ausgeprägt.

Mir tut das Schreiben für diesen Blog sehr gut. Eine Chance im Kopf mal wieder aufzuräumen, aber auch Erinnerungen festzuhalten. Du Isabell motivierst und inspirierst mich dazu immer wieder. Für dich läuft es so ganz anders in dieser Zeit. Du hast viel Zeit deiner Leidenschaft gewidmet, der Kunst! Unterwegs bist du derzeit aber auch viel im digitalen Raum. Du legst dich für unseren Blog ins Zeug und zeichnest viel und du promotest ihn auch in den sozialen Medien. Das beschert dir auch neue Kontakte. Zwar in erster Linie digitale, aber du tauscht dich viel mit anderen zum Thema offene Beziehungen / Polyamorie aus und bringst uns so auch wieder neue Denkanstöße.

Ich muss schon sagen, dass du in dieser Sache mit viel Leidenschaft dabei bist. Auch wenn ich nicht darauf aus bin, mit unserem Blog auch nur in irgendeiner Form Aufmerksamkeit zu erzeugen, finde ich es auch spannend, wenn wir eine gewisse Resonanz auf unsere Texte bekommen. Interessanterweise denke ich beim Schreiben nicht so sehr daran, wer diesen Text vielleicht lesen könnte und ich möchte auch nicht wirklich das sich das ändert. Für mich ist dieser Blog in erster Linie eine Plattform für uns beide, aber ich respektiere auch deinen Wunsch, dich mit anderen über unsern Blog auszutauschen.

Ich merke vor allem, dass dir Menschen wichtig sind. Ich weiß, dass für dich die Kommunikation mit Menschen quasi „lebensnotwendig“ ist. Gerade kann man schlecht Menschen treffen. Ich weiß, dass du so gerne Fuß fassen möchtest in der künstlerischen Szene. So verlagert sich gerade vieles ins Internet. Ich gebe hier feierlich zu, dass mir die Aktivitäten in diesen sozialen Netzwerken zu anstrengend sind. Ich bekomme aber durch dich schon mit, dass wir mit unseren Texten andere inspirieren. Das freut mich schon und ich bin auch ein wenig stolz auf Dich und mich.

Es ist eine irgendwie bedrückende, wie auch spannende und vor allem verrückte Zeit. Ich arbeite viel, wobei auch privater Raum und berufliche Umgebung im Homeoffice immer mehr miteinander verschmelzen. Unsere Kleine ist für mich immer ein Lichtblick und ich schaffe es weiter zu laufen. Ich möchte fit bleiben auch mit der Hoffnung, dass es bald wieder Läufe geben wird. Dir Isabell möchte ich sagen, dass du mir guttust. Ich habe immer noch Ideen und Themen über die man mal einen Text schreiben möchte. Auch wenn es mit meiner Motivation gerade nicht zum Besten steht, weiß ich, dass die Zeit für mich kommen wird. Die Zeit neuer Kontakte, spannender Begegnungen und auch Abenteuer. Also dann let’s go in der Gegenwart!

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