Im Dunkeln sind alle Katzen geil – Privatparty im Herbst (Ende Oktober 2019)

Sommer und Herbst tragen für mich ein ähnliches Kleid. Ich bin schwanger, bereite mich mental auf die bevorstehenden Veränderungen vor. Und versuche mich von Sprüchen anderer aller „Wenn du ein Kind hast, hast du keine Zeit mehr für dich“ und „Verabschiede dich schonmal von deinem selbstbestimmten Leben“, freizumachen. Unsere Sommer-Gespräche durch Lena [1]Welche von dir mehr wollte als nur Sex. waren etwas schwerfällig und die gemeinsamen Ausgehversuche nicht wirklich erfolgreich. Doch du und ich freuen uns jedes Mal aufs Neue, wenn wir uns sehen. Auch an diesem Samstag stöbern wir im Internet nach geeigneten Ausgehmöglichkeiten. Neben Poetry Slam und Konfetti-Party, fällt uns eine private Swingerparty, im Osten der Stadt, ins Auge. Neuer Versuch, neues Glück! Erwartungen haben wir keine!

Das Anziehen wird für mich langsam mühsam, doch auf den ersten Blick kann der Bauch auch mit meiner Gesamtstatur zusammenhängen. Aber ich stehe dazu, schmeiße meinen Babybauch in ein verführerisches Netzteil und streichle liebevoll drüber.

Auf der Fahrt überlegen wir mehrfach, ob wir nicht doch an einem hübschen Restaurant anhalten und uns die nächste Farce ersparen wollen. Angekommen in besagter Wohnbausiedlung, laden die grauen Blöcke nicht unbedingt zum Verweilen ein. Wir sind nun einige Minuten gefahren, also steigen wir aus und drücken auf den vorgegebenen Klingelknopf. Im oberen Geschoss macht uns eine strahlende, kleine Frau um die 40 auf. Sie begrüßt uns als wären wir alte Freunde und strahlt. Die Wohnung ist klein, abgedunkelt und verraucht. Im Wohnzimmer tummeln sich um die 10-12 Leute. Die Stimmung ist fröhlich und unaufdringlich. Bisher unterhalten sich Männer und Frauen nur, obgleich der offene Nebenraum mit rotem Licht und Liebesschaukel auf mehr hindeutet. Wir werden vom Gastgeber nett begrüßt und schnell in die Gruppe aufgenommen. Das Durchschnittsalter des Publikums ist für mich, aufgrund von Dunkelheit, schmeichelnden Hemden und teurem Makeup, schlecht auszumachen. Die attraktive Frau zwei Plätze neben dir, die häufiger verstohlen rüber schaut, kann sowohl Mitte 40 als auch Anfang 60 sein. Das Pärchen neben uns müsste unser Alter haben.

Einige Zeit unterhalten wir uns mit dem, nun neben uns knienden, Gastgeber. Ich erzähle ihm von meiner Schwangerschaft und er uns von seiner Schwäche für gelegentliche Rauschmittel, an welcher wir uns bitte nicht stören sollen. Solange er diese diskret für sich konsumiert, tun wir das auch nicht. Auf die Frage nach dem Geschlecht des Kindes hin, erzählt er, wie glücklich er mit seiner Frau, den Kindern und den gelegentlichen Abenteuern zu zweit sei. Er entlässt uns schließlich in ein Gespräch mit dem Mitdreißigerer- Paar neben uns. Sie sind nett, aber ein wenig prollig. Während sie schon einen beneidenswerten Alkoholpegel ihr eigenen nennt und dem Mitvierziger oder -fünzigerer gegenüber, nun ihre hübschen kleinen Brüste zeigt, ist er noch recht nüchtern und anscheinend an mir interessiert. Dir lächelt noch immer die Frau zwei Plätze weiter zu.

Auch wenn Rauch, Alkohol und versteckte Drogen so gar nicht meins sind und ich jedes Glas Wasser und jeden Lufthauch nutze, und natürlich Abstand von den besagten „Konsumecken“ nehme, gefällt mir der Abend. Auch das Baby in meinem Bauch verhält sich ruhig. Von diesem erzähle ich nun meinem Gegenüber. Er wirkt gleich eine Spur interessierter. Mit einer schwangeren Frau hätte er noch nie geschlafen. Es folgt ein Haufen an Komplimenten. Als ich mich zu dir umdrehe, lächelst du mir zu. Die Gastgeberin sitzt auf deinem Schoß und streicht dir durch den Bart.

Ob mein Gegenüber im hellen Licht auch mein Typ wäre, weiß ich nicht. Gerade bin ich von ihm, und den ersten zaghaften Küssen, recht angetan. Er ist um die 1,75 m groß, braun gebrannt und riecht gut.

Als er mich fragt ob ich Lust auf Sex hätte, denke ich mir ehrlicherweise: „mein Gott, wenn ich schon mal hier bin. Sonst kommen wir mit unseren „gemeinsamen Abenteuern“ nie voran“. 😉 Er nimmt mich an die Hand und geht mit mir rüber ins offene Spielzimmer. Dort setze ich mich auf seinen Schoß und wir knutschen. Als ich runter klettere und ihm einen blase, schaust du verschmitzt zu mir. Ich schließe die Augen und versuche mich fallen zu lassen.

Der Mann auf dessen Schoß ich sitze, hat leider einen Hang zu, sagen wir mal, für Frauen nicht ganz wertschätzenden Dirty talk, aber seine Handarbeit ist super. Als ich, die kleine Hure, ihn nur noch mit einem Jäckchen bekleidet reite, stehst du neben mir – an deiner Seite die Frau zwischen 40 und 60, welche schon zu Beginn ein Auge auf dich geworfen hat. Es ist ein interessantes Gefühl, aber kein schlechtes. Während ich mich meinem „Ritt“ hingebe, kniest du dich vor sie und leckst sie.

Einige Minuten geben wir uns parallel fremden Partnern hin. Irgendwann ziehen mein Toyboy und ich uns an. Ihr wechselt zu der Couch, welche wir eben in Anspruch genommen haben. Zurück im angrenzenden Wohnzimmer, mit direktem Blick ins Spielzimmer, gesellen er und ich uns zu einem multikulturellen Gespräch zwischen zwei Paaren. Während die einen nur Englisch sprechen, sprechen die anderen ausschließlich Bulgarisch. Sie scheinen sich aber trotzdem, ganz ohne Körperkontakt, zu verstehen.

Im Spielzimmer haben sich mittlerweile die Freundin meines Toyboys und der Mann deiner Gespielin zu euch gesellt. Ich schaue zu, wie du dich ausziehst. Es entsteht nun ein Körperknäuel. Wir unterhalten uns mit den Pärchen neben uns und schauend abwechselnd zu euch. „Kannst du erkennen, wo deine Freundin ist?“, frage ich amüsiert. „Nein, wir könnten uns einen Laserpointer besorgen“, antwortet mein Abendpartner nun glucksend. Die Stimmung ist weiter ausgelassen und ich genieße es, dir beim Sex mit einer anderen Frau zuzusehen. Zwischenzeitig gehen wir zu euch rüber und ich koste kurz von der Frau, der du dich am heutigen Abend gewidmet hast. Sie schmeckt gut, doch aus der Nähe betrachtet, scheinen die 40 Jahre eher unrealistisch zu sein.

Irgendwann kommt die Gastgeberin zu mir und macht mir Komplimente darüber, was für angenehme Gäste wir doch wären. Wir bleiben bis weit in den nächsten Morgen auf der Privatparty. Als wir zu deinem Auto gehen, fühlen wir uns ungewohnt frei. Bislang wussten wir noch nicht, wie es sich anfühlt direkt nebeneinander sexuell loszulassen. Zu der Aufregung des Momentes mischte sich ein kleines Unbehagen. Ein Stich, der das Ganze aber auch besonders macht und zeigt, dass nichts selbstverständlich ist.

Auf der Fahrt nach Hause, unterhalten wir uns darüber und lachen über unsere Partnerwahl, die wir im Hellen vielleicht nie so gewählt hätten. Jetzt entsteht der, wie ich finde intimste Moment des gesamten Abenteuers. Wir tauschen uns offen aus und als wir in meiner Wohnung ankommen verlieren wir Klamotten, Gedanken und Zeitgefühl.

References

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1 Welche von dir mehr wollte als nur Sex.
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