Parallelwelten! (Sommer 2019)

Warum eigentlich Parallelwelten? Nun, so wirklich weiß ich das doch auch nicht! Es ist mehr ein Gefühl. Es ist nun schon fast zwei Jahre her, an dem mein Leben eine harte Wende nahm. Ich möchte an dieser Stelle aber nicht jammern, oder gar wehleidig klingen. Es war in dem Sinne kein Schicksalsschlag, so dass sich mein Gesundheitszustand, oder der von geliebten Menschen, rapide verschlechtert hätte. Bei mir zerbrach „lediglich“ eine Beziehung. Ok, das ist nun vielleicht auch keine Kleinigkeit, doch es ist sicher nicht unbedingt das schlimmste, was Dir im Leben passieren kann. Rückblickend würde ich es für mich als Befreiungsschlag bezeichnen. Etwas, was nicht mehr richtig zusammenpasst und über die vielen Jahre, 16 waren es an der Zahl, Schritt für Schritt auseinanderbröckelte, kann nicht für ewig zusammengehalten werden. Doch so viele Jahre wischt man nicht einfach so weg. Das geht gar nicht. Das heißt, dass man sich unweigerlich noch in dieser Welt befindet und doch auf dem Weg in eine neue Welt aufbricht. Es ist ein Weg raus aus alten Gewohnheiten, aus einer sehr eingefahrenen Umgebung aus vermeintlichen Sicherheiten hinein ins Ungewisse.
Ich stelle in meinem Leben immer wieder fest, dass ich vieles nach Bauchgefühl getan habe und weniger ein Plan für mich hatte. Vielleicht erwische ich mich gerade in dieser Zeit, dass ich deutlich freiheitsliebender bin, als mir bisher bewusst war. Wie auch immer, ich entschuldige mich für dieses Geschwafel…
Ich bin ein Welten-Springer. Nach der Trennung stellen sich schnell erste Abenteuer ein. Neue Begegnungen und ich bemerke, wie sehr ich mich selbst eingeschränkt hatte. Und doch höre ich noch deutlich die Stimmen hinter mir. Immer wieder zieht es mich mal wieder in die alte Welt zurück. Es gibt viele Dinge zu klären und zu regeln. Es ist doch die emotionale Ebene, die diesen Weg zu etwas sehr individuellen und einzigartigen macht. Genau das macht es aber auch so schwierig und raubt einen auch mal die Kräfte.

Kräfte tanke ich in meiner neuen Welt. Plötzlich sind da Menschen, die mir Halt geben, die mich ein Stück des Weges begleiten und bei denen ich Bestätigung bekomme. Eine positive Resonanz, Zuspruch, ein offenes Ohr und auch Liebe! Es sind ganz besondere Momente, wenn ich auf meinen Weg plötzlich bemerke, dass sich neue Türen für mich öffnen und das eigentlich ohne größeres Zutun meinerseits. Ich entscheide wieder aus dem Bauch heraus und Stück für Stück baut sich um mich herum eine neue Welt auf. Es tut so gut, wieder das Gefühl zu haben, sein eigener Herr zu sein. Ich entscheide wieder die Richtung in die ich gehe. Immer wieder sind da neue Menschen, denen ich begegne und die mal länger, mal kürzer neben mir hergehen. Alles Erlebnisse, alle diese Menschen formen meine neue Geschichte. Ich bin dankbar dafür. Ich merke aber auch, wie komplex meine neue Welt wird und wie komplex noch immer meine alte Welt ist, die ich doch hinter mir gelassen hatte.

Ich habe mich in meiner neuen Welt entschieden offener zu werden. Offener mich zu äußern und Dinge die mich bewegen anzusprechen. Ein Zwiespalt tut sich hier für mich auf. Auf der einen Seite, würde ich auch gerne meiner alten Welt alles Notwendige von mir mitteilen. Das ich in ein neues Leben gestartet bin, dass ich damit glücklich bin und kein Verlangen nach dem „Alten“ mehr habe. Ich möchte abschließen und dass auch so benennen und doch halte ich mich zurück, der alten „Zöpfe“ Willen. Es ist grotesk, was man alles so macht oder eben auch nicht macht.
Ich würde gerne reinen Tisch machen, auf allen Seiten. Doch ich wäge ab, was sinnvoll ist und wann es besser ist nicht alles zu sagen. Ich nehme immer wieder Rücksicht auf die alte Welt und die Menschen, die in ihr leben. Ich will es herausschreien. Was soll schon passieren. Ich will gerne allen zeigen, dass ich mich bemühe, aus dem was ich hinter mir gelassen habe, etwas Neues erschaffe und das es mir damit gut geht. Ist das egoistisch? Ja… vielleicht! Doch ich stehe zu dem was ich getan habe, ich bin überzeugt von meinem Weg! Eine Trennung nach 16 Jahren lässt sich nicht so schnell aufarbeiten. Ich bin dabei hinter mir aufzuräumen und das Licht auszumachen. Doch es ist gar nicht so einfach den Lichtschalter zu finden, wenn man wie schlaftrunken versucht den Weg zum Exit zu finden. Passt schon… vielleicht hole ich mir noch ein paar Beulen auf dem Weg ab, weil ich mal wo gegen laufe. So what!

Ich kann diese beiden Welten nicht vereinen. Will ich auch gar nicht.
Neues Leben entsteht. Ich bin gespannt auf das, was da kommt.
Ich möchte einen guten Abschluss! Ich kann mich aber nicht um alle kümmern.
Man muss sich erstmal um sich selber sorgen, um wieder anderen helfen zu können. Oder?

Kann ich aber jemals in aller Offenheit mit den Menschen in meinem Leben umgehen. Ich habe Angst davor, was passiert, wenn ich offen die Dinge anspreche.
Vielleicht habe ich aber auch Angst davor was passiert, wenn ich nicht ehrlich und offen zu den Menschen in meiner alten Welt bin!

Auf der anderen Seite muss ich vielleicht auch gedanklich loslassen. Mich von alten Fesseln befreien. Vielleicht kann ich mich nur so selber befreien! Ich will Leichtigkeit, aber die werde ich nie vollkommen erlangen, wenn ich mich nicht von den alten Päckchen befreie!
Darüber muss ich noch nachdenken.

Was würden andere tun? Mach e ich mir zu viel Kopf um alles?

Ich wünschte ich hätte eine Antwort…

An dieser Stelle breche ich diesen Text ab! Wenn ich die Lösung gefunden habe, werde ich wieder hierher zurückkommen und sie hier präsentieren!
Bis dahin springe ich weiter zwischen diesen Welten hin und her…

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