Slow World, Slow Sex (Ein OH MY! FANTASY-Text)

[1]Erfahrungsbericht der Slow Sex Box von OH MY! FANTASY – Unbezahlte KooperationDu und ich schreiben einen Blog über unsere offene Beziehung. Ich liebe es in jeglicher Art und Weise kreativ zu sein – Beim Schreiben von Texten, zeichnerisch aber auch hinter der Kamera. Durch Zufall bekam ich Ende des letzten Jahres die Chance, für Oh MY! FANTASY eine erotische Fantasie anzufertigen. Mit viel Leidenschaft schrieb ich runter, was mir zu dem abgesprochenen Thema einfiel und mit viel Liebe malte ich dazu.

Nur am Rande beschäftigte ich mich damit, wer die Zielgruppe dieser Fantasie sein könnte. Du und ich sind und waren sexuell recht aktiv. Die Praktiken, die man mit Hilfe einer Anweisung und passenden Accessoires kennenlernen kann, sind uns nicht unbekannt. Ich fand die Idee dieser individuellen Boxen super. Du und ich gehören dennoch wahrscheinlich nicht zur Zielgruppe, schließlich ist Analsex eine unserer beliebten Praktiken, ein kleiner Lustschmerz ein willkommener Gast und Sex in langsamen Tempo ein bekannter Genuss. Doch wer ist eigentlich interessiert an Fantasien aus dem Paket? Sind es Paare, die noch mehr aus sich rauskommen möchten? Sind es Männer auf der Suche nach neuen Praktiken? Oder sind es Frauen während der Erkundung ihrer eigenen Lust?

Oder kann die Fantasie aus der Box auch unabhängig von sexuellen Erfahrung, vor allem in Zeiten, in denen es schwer ist Paar zu sein, als Anstoß dienen? Kann eine geplante „Datenight“ das „Ich-will-dich-Gefühl“ verstärken, welches sich manchmal unter Babywindeln, Arbeitsstress und anderen Alltagsmonstern versteckt?

Gerade befinden wir uns in einer Zeit, in der die Außenwelt mit ihren bunten Attraktionen stillzustehen scheint. Das Leben in den eigenen vier Wänden hat hingegen bei vielen an Fahrt aufgenommen. Neben homeschooling und Zu-hause-Betreuung, befindet sich der Arbeitsplatz nun direkt neben dem Bett. Ein nach Hause kommen, abschalten und auspusten ist schwer möglich, da Arbeitsplatz und Esstisch nun ein und dasselbe sind. Man arbeitet mehr und genießt weniger… Wir arbeiten mehr und genießen weniger.

Entgegen der ein oder anderen Vorstellung besteht ein Paar, dass eine ausgeprägte Sexualität hat und eine offene Beziehung führt, lediglich aus zwei ganz normalen Menschen, die sich auch nicht immer leichttun. Auch wir vergessen uns selber und den anderen manchmal. Und auch beim Sex nimmt die Achtsamkeit manchmal ab und die Hektik zu. Selbst wenn die Außenwelt zwangsweise in eine Dornröschenschlaf verfallen ist, rast die Zeit weiter und lässt dir und mir zwischen Baby und Arbeit wenig Momente zum Auspusten.

Dich und mich hat das Schreiben in der Vergangenheit sehr geerdet. Wir schreiben über unser Beziehungskonstrukt, unsere Erlebnisse und Themen die uns wichtig sind. Während die Heimarbeit zunimmt, nimmt der Schreibstoff jedoch aktuell ab.

In dem Moment als ich wieder einmal Gedanken versunken mit dem abgetrockneten Topf im Badezimmer stehe, schreibe ich Annika an und frage nach ihrer Slow-Sex-Fantasie. War da nicht auch etwas mit Achtsamkeit?

Du und ich haben uns die Flyer zur Konzentration auf das eigene ich und den ganz bewussten Sex gemeinsam durchgelesen. Neben Übungen zur Achtsamkeit und Vorschläge zum Slow Sex sind auch ein Nippel- sowie Massagegel in dem hübschen Päckchen enthalten.

Und nun stehe ich hier mit diesen Karten in der Hand und atme in den Bauch. Es tut gut sich selbst zu spüren. Früher habe ich häufiger mal, während der Arbeit oder beim Spazierengehen, ganz bewusst mich gefühlt, gedanklich kurz innen gehalten und gespürt wie sich mein Bauch anfühlt, meine Beine, jede meiner Bewegungen. Das habe ich in der letzten Zeit nicht mehr getan und nun fühle ich die Anspannung. In diesem Moment schließe ich ganz bewusst die Augen und halte meine eigene Zeit an. Ich entschleunige mich, konzentriere mich auf meine Atmung. Ich drücke den Hebel hinab und schaue mit geschlossenen Augen nach oben.

Als das Wasser meinen Körper berührt schrecke ich ganz kurz zusammen. Ich streiche über meine Arme, meinen Brustkorb dann seitlich zu meinen Brüsten. Das Wasser ist warm, die Duschwanne unter meinen Füßen noch kalt, aber das ändert sich gerade. Ich konzentriere mich auf jedes einzelne Gefühl, jede meiner Bewegungen, Berührungen, Handgriffe. Ich nehme ganz bewusst den Brausekopf aus der Halterung und fahre mit dem Wasser über meinen ganzen Körper. Ich stelle mir dabei vor wie meine Gedanken an Arbeit, Alltag und Selbstzweifel herunter gespült werden. Ich bin jetzt nur bei mir und dem warmen Wasser. Nach und nach seife ich jede einzelne Köperpartie ein, fühle wie die Seife vom Wasser hinab gespült wird und lächle. Ganz sanft, bewusst und gleichzeitig vorsichtig berühre ich mich an den Brüsten, an den Innenseiten meiner Oberschenkel und gleite mit einem Finger in meine Pussy. Eine unterschwellige Erregung steigt in mir auf. Meine zweite Hand streicht hoch zu meiner Brustwarze und kneift sanft hinein. Ich spüre ein leichtes Ziehen…mhhh…

Und dann öffne ich die Augen. Du stehst vor der Duschkabine mit deinen strubbeligen, rötlichen Haaren und dem Bart, den du gerade etwas länger trägst als sonst. Nur in Shorts stehst du da und reichst mir ein Handtuch. Du legst mir den roten Stoff um und ziehst mich zu dir. Ich schmiege mich an dich und lasse die größten Tropfen in das Handtuch gleiten.

Und was war jetzt nochmal Slow Sex? Die Sache mit den Schildkröten und dem Schneckentempo? Dir und mir fiel es körperlich schon immer schwer ruhig zu sein. Während ich ein aufgedrehtes Duralcellhäschen im Herzen trage, bist du vom Gemüt zwar etwas ruhiger, doch deine Libido trägt Joggingschuhe. Deine Bewegungen passen zu dem genussvollen Läufer der du bist. Langsam ist nicht unsere Natur. Doch träumen und fühlen können wir. Um „Hauptsache langsam“ geht es auch nicht. Es geht um das Bewusste, so zu sein wie man ist. Achtsam sein ohne unterbewusstes Ende und ohne Hektik in der Blutbahn mit dem orgasmischen Höhepunkt als Endziel.

Heute haben wir beide frei. Unsere Tochter wird von meinen Eltern betreut. Unsere Datenight findet jetzt statt, an einem sonnigen Freitag um die Mittagszeit. Du nimmst mich an die Hand und führst mich ins Wohnzimmer. Es ist der größte und hellste Raum mit einer großen Sofalandschaft. Im Hintergrund läuft ganz leise Musik und das Fenster ist einen Spalt weit geöffnet. Unsere Handys liegen stumm irgendwo in Schublade 13.

Ich bin nackt, du trägst deine Shorts. Ich spüre einen kühlen Lufthauch auf meiner Haut. Wir küssen uns mit Leichtigkeit, ohne ein zeitliches Limit. Unsere Arme hängen neben dem Körper. Du und ich konzentrieren uns nur auf unsere Lippen und die sich anstupsenden Zungenspitzen. Ich versuche mich auf jede Empfindung zu konzentrieren. Es ist nicht leicht, das Gefühl eines von Verpflichtungen getriebenen Rehs loszulassen, doch mit jeder verstreichenden Minute lösen wir uns ein bisschen mehr – Zwischen Windhauch und Sonnenstrahlen. Irgendwann streife ich dir die Shorts ab. Wir knien nun auf dem weichen Stoff voreinander und erkunden unsere Körper. Ich folge meinen Impulsen und zeichne mit meinen Fingerspitzen deinen Bart nach, fahre über deine Lippen, deinen Hals hinab zu deiner Brust, dann wieder seitlich hoch und wieder ein Stück hinab. Ich beobachte deine Reaktionen und spüre deine Berührungen auf meiner Haut. Wir machen das ziemlich nacheinander um dem einzelnen Gefühl Anerkennung zu verleihen.

In einem sonnen durchfluteten Wohnraum ganz im Norden, nahe der Elbe hält gerade die Zeit an. Ich merke wie die Lust unterschwellig hochsteigt. Ich atme ein, aus und schaue zu dem kleinen Tisch neben uns. Ich greife nach Nippel- und Massagegel, welches in dem Paket noch enthalten waren. Ich gleite mit dem kleinen Roller über deine Brustwarze und beiße mir dabei auf die Unterlippe. „Spürst du etwas?“ „Nee“. Als ich das Gel wegstellen möchte, schmiegst du dich an mich und fragst „Können wir das doch nochmal machen?“ Dann probierst du das Gel an mir aus. Es fühlt sich kühl an. Sofort regiert meine Brustwarze. Erneut spüre ich meine Erregung.

Wir küssen uns zeitlos. Dann benutzen wir neben den Händen auch Lippen und Zunge. Wir erkunden uns gegenseitig, spielen mit der Lust des anderen und beobachten wie der jeweilige reagiert – Knabbern, Lecken, Saugen. Mein Schoß geht langsam und ganz anders als sonst in Flammen auf. Ich winde mich, konzentriere mich auf meine Empfindungen.

Ich will dich in mir spüren und auch du hast Mühe mir nicht „noch näher“ zu kommen. Wir widmen uns dem Massagegel und nutzen dies als kleine Erregungspause bis wir das Gel nacheinander den Körper des andern hinab tröpfeln lassen.

Zunächst knien wir wieder voreinander und massieren uns mit dem Kokosgel gegenseitig – Schulter- und Brustpartie hinab zu Bauch und Oberschenkel. Dann liegst du über mir. Ich genieße deine Nähe und den Kokosduft. Wir bewegen uns im Einklang und ich spüre deine Erregung an meinem Venushügel. Ganz leicht dringst du in mich ein, dann immer ein Stück tiefer. Wie sehen uns an. Meine Hände streichen über deinen Rücken bis hin zu deinem Po. Ich knabbere an deinen Lippen und spüre wie mein gesamter Körper kribbelt. Wir werden schneller, dann wieder langsamer, vergessen die Zeit und spielen mit der Erregung.

Es ist kein gänzliches neues Spiel, doch gerade in diesem Moment, zu dieser Zeit erfinden wir es für uns neu. Unsere Körper flüstern nach Erlösung, dem Höhepunkt. Wir treiben die Lust auf die Spitze, bis die inneren Stimmen lauter werden und wir während des Orgasmus die Hände in die Haut des anderen vergraben.

Wir liegen noch eine ganze Weile eng zusammen, genießen das hier uns jetzt. Und dann lassen wir die Zeit ganz bewusst und achtsam weiterlaufen.

Ein Text über die Slow Sex Box von OH MY! FANTASY: https://ohmyfantasy.com/collections/liebesbox/products/liebesbox-slow-sex

Artikel ist auch zu finden unter: https://ohmyfantasy.com/blogs/sex-tipps/erfahrungsbericht-slow-sex-liebesbox

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1 Erfahrungsbericht der Slow Sex Box von OH MY! FANTASY – Unbezahlte Kooperation
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