Kontrolliert unkontrolliert – Brauchen wir einen Rahmen? (Dezember 2019)

Wie im letzten Text schon angedeutet, möchte ich mir in diesem Text speziell dafür den Raum geben, über unsere Unterhaltungen und Diskussionen zum Thema offene Beziehung und alles was dazugehört  zu berichten. Ich muss zugeben, dass ich bisher immer sehr entspannt war, wenn du dich bisher mit anderen getroffen hast. Dieses Treffen mit diesem Masseur hat mich aber aufgewühlt. Ich glaube, dass mir bisher nie so bewusst geworden war, dass du halt auch mal sehr egoistisch sein kannst. Auch wenn Du mir das immer wieder auch gesagt hast. Es nun am eigenen Leibe zu erfahren ist schon komisch. Diese Mischung, wie angetan du von diesem Mann warst und das du bei ihm auch noch eingedöst bist, macht mich natürlich schon auch ein wenig Eifersüchtig. Ja, ich gebe es zu, aber was ich nicht sehe ist, dass ich das natürlich auch schon mal getan habe. Mit Lena war ich eine Nacht lang im Hotel. Das blendet man aber auch gerne mal aus, wenn man diese Situation nur aus der eigenen Warte aus betrachtet. Ich merke wie wichtig du mir bist und merke aber auch, dass ich drauf und dran bin, trotzig zu werden. So du mir, so ich dir halt. Und eigentlich bin ich einen Tag später auch mit Katja verabredet. Und das erzähle ich dir auch, dass Katja mich gerne am kommenden Tag sehen möchte. Ich war in der letzte Zeit schon 1-2 Mal bei Katja. Dir wird das langsam etwas zu viel und zurückblickend muss ich sagen, kann ich dich auch gut verstehen. Nach dem ich mit Lena diese eine Nacht im Hotel verbracht habe und Lena auch sonst sehr hinter mir her war und es gerne enger haben wollte, hattest du verständlicherweise so deine Probleme damit. Wir kennen uns selbst noch nicht so lange und wenn da dann ein Mensch auftaucht, der nicht nur mal gelegentliche Treffen und einfach nur unverbindlichen Sex haben will, sondern etwas deutlich Tieferes und Intensiveres sucht, dann kann das so eine junge, offene Beziehung wie unsere schon ordentlich strapazieren. Wir haben viele Gespräche dazu geführt, vielleicht sogar an der ein oder anderen Stelle zu viele, aber es hat uns gut getan. Es blieb bekannter Maßen auch nur bei dem einen Treffen mit Lena, wenn gleich der Kontakt bis heute besteht, aber sich lediglich aufs Schreiben und Telefonieren beschränkt. Und klar kann ich es nachvollziehen, dass wenn man sich häufiger mit einem Menschen trifft, so wie ich in der letzten Zeit mit Katja, dass man das Gefühl haben kann, dass sich Prioritäten verschieben. Das möchte ich aber in diesem Augenblick nicht sehen. An diesem Tag sehe ich es so, dass ich am darauf folgenden Tag mich mit Katja treffen kann. Wobei ich merke, dass es nur eine Trotzreaktion sein würde. Und ja, ich kann es nachvollziehen, dass du mir sagst, dass ich es gerade etwas überdrehe. Du wirst mich aber auch nicht zurückhalten und einschränken wollen. Das hast du mir schon das ein oder andere Mal gesagt und manchmal bin ich mir gar nicht so sicher, ob du das auch so wirklich meinst. In der Nacht denke ich noch viel darüber nach, doch mir ist klar, dass du mir viel wichtiger bist als die Affaire mit Katja oder sonst irgendwelche Dates. Es tut gut zu sehen, dass wir auch in vielen vielerlei Hinsicht ganz ähnlich ticken. Ich glaube das nervt uns zum Teil auch aneinander. Auch diese teilweise sehr langgezogenen Diskussionen nerven zum Teil, aber was ich eben auch fühle ist die große Verbundenheit. Ich glaube wir sind teilweise so unterschiedlich, wie sich zwei Menschen unterschiedlich nur sein können, doch bei genauem Hinsehen, gibt es auch so einiges, wo wir ganz ähnlich agieren. Das fühlt sich gut an. Und ich muss natürlich auch daran denken, dass da etwas wirklich Wundervolles in dir heranwächst. Und du faszinierst mich. Ich will doch nicht ums Verrecken verpassen, wie der Weg mit dir weiter geht! Ich sage das Treffen mit Katja ab und stattdessen sehen wir uns! Ich freue mich den ganzen Tag darauf. Sind wir einander eine Herausforderung? Ich hoffe es doch!
Bei unseren Diskussionen kommen wir auch immer wieder auf die Frage, ob wir einen Rahmen brauchen? Regeln! Ich denke, dass wir diese Frage immer wieder mal an uns stellen werden. Und das ist sicher auch gut so. Ich bin auf jeden Fall gespannt, den Weg mit dir weiter zu gehen. Mal sehen, wo du und ich mal landen werden.

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