Zurück zur Monogamie – Von kleinen Penissen und großen Tränen (September 2020)

Es ist Januar. Derzeit befinden wir uns im Lockdown. Soziale Kontakte wurden größtenteils stillgelegt und die Gesichtsmaske hat ihren festen Platz in der Geraderobe bekommen. Seit August haben wir nun unsere Erfahrungen und Gedanken hier niedergeschrieben. Sie stammen z.T. aus dem Jahr 2019, aber auch aus 2020 gab es zu berichten. Ein Thema [1]auf dessen Titelbild ich ziemlich stolz bin haben wir aber noch nicht zu Papier gebracht: Verhütungspannen in offenen Beziehungen. Deshalb springe ich kurz zurück in den letzten Herbst – irgendwo in den September 2020.

Die Sommerhitze ist fast vorüber. Das Leben nach dem ersten Lockdown hat noch keinen Normalstatus angenommen, aber zumindest kann man sich wieder freier bewegen, Leute kennenlernen und Restaurants besuchen.  Schon einige Male habe ich mich nun mit Torben getroffen, der mit mir seine ersten sexuellen Erfahrungen gesammelt hat. Ich genieße die Momente mit ihm, die ehrlichen Gespräche und die kühlen Duschen in warmen Sommerabenden. Nun ist er im Urlaub und wir haben uns ein Weilchen nicht mehr gesehen. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich mir gleich den Nächsten suche. Um generell nicht zu übertreiben, wollte ich mich neben dir, Tom mit 1-2 festen Personen treffen. Momentan nutze ich die Zeit vor allem für Spaziergänge mit anderen Müttern, [2]Nicht meine Lieblingsbeschäftigung aber was tut man nicht für Kind und Körper – das ich im tiefen meines Herzens Mütter nicht ausstehen kann und körperlich einen müden Kartoffelsack ähnelt … Continue reading für das Studieren von Babybreibüchern und für Kunst – in Form von bunten Collagen- am Abend.

Doch wie es so ist, sind Tinder und Co wunderbare Mittel um sich vom Alltag abzulenken. Und ich gebe zu, ich mag Neuanfänge und sexy Nachrichten, vor allem nach einem Spaziergang mit Henne Nr. 1 und Henne Nr. 2 [3]Natürlich bin ich Henne Nr. 3. Gerade sitze ich auf meinem Bett, lege Babylätzchen zusammen und lausche den Sprachnachrichten eines jungen Mannes, mit dem ich mich seit ein paar Tagen austausche – nennen wir ihn in diesem Text Chris. Er wohnt nicht weit von uns entfernt und hat eine Stimme, die mich an einen Radiomoderator erinnert: laut, aufgeweckt und vor allem ehrlich. Wir sind schnell auf einer Wellenlänge und verabreden uns für kommenden Mittwoch. Du bist zufällig am nächsten Tag mit einer Frau verabrede, mit der du dich bereits ein paar Mal getroffen hast und wünscht mir einen tollen Abend. Chris wohnt ca. 20 km von mir entfernt. Ich verfahre mich prompt. Angekommen auf einem verwinkelten Parkplatz, wartet er bereits auf mich. Er ist ein ganzes Stück jünger als ich, hochgewachsen und „mein lieber Schwan“ eine echte Augenweide. Eigentlich habe ich aufgehört mich zu fragen, was besonders attraktive Modelle ausgerechnet von einem dicken Mädchen wie mir wollen. Anscheinend habe ich Ausstrahlung und curvy girls liegen im Trend. Gerade muss ich mich dennoch vergewissern, ob ich ihn nicht verwechsle und ob er wirklich mich meint. Blick aufs Handy, Blick in den Spiegel – check. Richtiger Typ und er wartet anscheinend wirklich auf mich.

Wir begrüßen uns freundlich und laufen ein paar Schritte ins nächste Lokal. Es wird ein schöner Abend. Wir haben uns viel zu erzählen und tauschen regen Blickkontakt aus. Er ist hübsch, wortgewandt, wirkt ehrlich und authentisch. Gibt es da keinen Haken? Okay, er trainiert vielleicht etwas viel, gemäß seiner Erzählung aber ansonsten? Meine Art zu leben mit Kind und offener Beziehung gefällt ihm. Er ist Ende zwanzig und schaut erst noch was ihm gefällt. Wir unterhalten uns lang über dies und das. Der Funke scheint überzuspringen und begleitet uns auch den Weg zurück und in seine Wohnung.

Seine Wohnung ist cool eingerichtet und man hat einen schönen Blick auf die Großstadt. Wir setzen die Unterhaltung auf seinem Sofa fort, bis Chris gekonnt das Thema aufs Küssen lenkt und wir übereinander herfallen. Wild küssend liegen wir aus seinem Sofa und ziehen uns gegenseitig aus. Und da ist er der Haken – besser gesagt das Häkchen. [4]Es passt vom Wortspiel ganz gut – soll aber auf keinen Fall belustigend gemeint sein

Ich finde es aber überhaupt nicht schlimm. Wir alle können nichts dafür, wie wir gebaut sind, wie unser Gesicht geformt ist und ob wir lange oder kurze Extremitäten haben. Ähnlich ist es mit Intelligenz und Charaktereigenschaften. Fast wie beim Kartenspiel, hat jeder uns verschiedene Merkmale und Eigenschaften bekommen, als er auf diese Welt kam. Einige Karten sind besser zu spielen als andere. Wenn man überwiegend gute Blätter auf der Hand hat, kann man sich glücklich schätzen. Steht man zu sich selber und geht charmant damit um, fallen ein kleinerer Penis, ein dickerer Bauch und eine größere Nase kaum auf. Und dies ist hier zunächst auch der Fall. Dieser Mann hat Ausstrahlung, kann gut küssen und ich habe gerade Lust auf ihn. Er zieht ein Kondom über und ich setze mich auf seinen Schoß. Wir sind beide leidenschaftlich.  Als ich jedoch absteigen möchte, bemerke ich, dass das verhütende Gummi nicht mehr da sitzt wo es sollte. Mist!

Ich bleibe ruhig. Vom Zyklus her sollte, was eine Schwangerschaft betrifft, nichts passiert sein. Trotzdem werde ich vorsichtshalber die Pille danach nehmen. Das sage ich Chris auch so. Er sieht irgendwie blass aus, bietet mir dann an, etwas zum Preis dazu zugeben. Im Anschluss gesteht er, dass ihm das nicht zum ersten Mal passiert sei. Kann man ihm vorwerfen nicht verantwortungsvoll gehandelt zu haben, weil er sich nicht um, vom Sitz her passende, Kondome gekümmert hat? In diesem Moment denke ich nicht darüber nach. Ich will den guten Anfang nicht verlieren und versuche die Situation aufzulockern. So kommt es zu einer zweiten Runde, doch die ist eher hölzern. Auf dem Weg nach Hause bin ich nachdenklich.

Soll ich dich wecken und dir erzählen was passiert ist? Als ich nach Hause komme, schläfst du, wie ich es mir gedacht habe, neben unserem Baby Paula im Bett. Ich wecke dich sanft und bitte dich mit ins Wohnzimmer zu kommen. Das Zimmer ist schwach beleuchtet. Ich erzähle dir grob von dem Abend aber vor allem von dem Vorfall mit dem Kondom. Wir reden ruhig miteinander und sind uns einig, dass wir beide dieses Beziehungskonzept eingegangen sind und auch zu den Konsequenzen, die daraus folgen, stehen werden. Vor allem stehen wir hinter dem jeweils anderen. Dennoch wäre es natürlich nicht ganz einfach, würde ich von jemandem anderen schwanger werden.

Was die Verhütung angeht, so hatten wir in der Vergangenheit gemeinsam entschieden, dass hormonelle Mittel nicht infrage kommen. Da die Spirale für 5 Jahre eingesetzt wird, [5]so hat es mir zumindest meine Frauenärztin erzählt ich ggf. noch eine OP vor mir habe und wir nicht sicher sind, ob wir nicht doch ein zweites Kind wollen, fällt auch diese Verhütungsform raus. Ich achte auf meinen Zyklus, wir nutzen selbstverständlich Kondome und ich setze zukünftig zusätzlich ein Diaphragma ein.

Der aktuelle Fall ist dadurch jedoch nicht rückgängig zu machen. Ich schlafe unruhig. Du schmiegst dich morgens an mich und verabschiedest dich in den Tag. Irgendwie wünsche ich mir, dass du heute nicht zu deinem Date gehst, spreche es aber nicht aus. [6]Ist das ein typisches Frauenproblem – doch manchmal zu hoffen, dass der Partner Gedanken lesen kann?

Der Tag kündigt sich auch vom Wetter her grau an. Vor einem Spaziergang mit zwei Kinderwagenmuttis steht nun ein Besuch in der Apotheke meines Vertrauens an – Baby Paula im Schlepptau. Nach dem ich einer Dame hinter dem Tresen mein Anliegen kurz geschildert habe, führt mich / uns eine ältere Apothekerin in Gesundheitsschuhen, in den Hinterraum. Sie ist nicht unfreundlich, einfühlsam aber auch nicht. Nüchtern klärt sie mich über das Medikament auf [7]Ich hatte die Pille danach bereits in früheren Jahren genommen. Damals wohnte ich noch zuhause und meine fuhr Mutter fuhr mich ins Krankenhaus. Mein Vater wusste nicht was los war und fuhr mit dem … Continue reading und weißt mich mehrfach darauf hin, dass dies keine Garantie für eine ausbleibende Schwangerschaft sei. Laut Rechnung stehe ich zwar am Ende des Zyklus, man hat aber schon Pferde in Apotheken usw. * Augenroll*. Ich hatte nicht erhofft, dass diese Frau mich anlügt, ein wenig mehr Feingefühl wäre allerdings schon schön gewesen.

Nach einem 20-Menütigen Aufklärungsgespräch, fällt der netten Apothekerin in ihren Gesundheitsschuhen [8]sorry die waren wirklich hässlich. Dazu passend braune, hochgezogene Socken auf, dass sie das benötigte Medikament nicht dahabe. Sie könne es zum nächsten Tag bestellen.

Ich hatte es noch nie so mit Pünktlichkeit – zum Leitwesen derjenigen, die sich mit mir verabreden. Obgleich ich mir stets Mühe gebe. Aber irgendwas kommt immer dazwischen. In diesem Fall ist es eine verpeilte Apothekerin. Obgleich ich den beiden Mutti versprochen hatte, diesmal wirklich pünktlich zu sein, hechte ich samt Baby im Brustumschnalldingsbums fünf Minuten vor der verabredeten Zeit zur nächsten Apotheke. Der Herr dort setzt ein viel freundlicheres Lächeln auf und glaubt mir sofort, dass ich bereits nebenan aufgeklärt wurde. Ich bekomme das Schächtelchen mit der einen Tablette, samt Wasserglas ausgehändigt und schlucke diese in einem Zug herunter.

Inklusive Verfahren auf gerader, bekannter Strecke + Parkplatzsuche, komme ich zwanzig Minuten zu spät. Dafür habe ich eine große Packung Lakritze aus der Apotheke mitgebracht. Dies amüsiert und stimmt milde. Ich bin kein großer Fan von langen Spaziergängen [9]Ich mag Spannung und Aufregung, aber i.d.R. passiert beim umherspazieren ja nix tolles. Gehe ich mit einer ganz neuen Person, die ich super spannend finde, spazieren, gehe ich auch einmal um die … Continue reading aber gerade tut die frische Luft und die Natur gut. Wir drei befinden uns an einem Randgebiet der Großstadt, wo auf weitem Grün Schafe stehen.

So schieben wir zügig unsere Kinderwagen in Dreierreihe vor uns her. Ich beteilige mich rege an Gesprächen, die mich nicht interessieren. Doch der Gedanke „was wäre, wenn“, lässt mich nicht los. Unbewusst und unbemerkt werde ich langsamer und trotte mit meinem Kinderwagen den beiden Muttis hinterher. Es beginnt zu regnen. Für Paulas Kinderwagen habe ich einen Regenschutz dabei. Für mich nicht. Doch das stört mich nicht. Patschnass passt gerade zu meinem Gemütszustand.

Ich beobachte die beiden Frauen vor mir. Sie leben in klassischen Beziehungen und haben nicht das Problem, ggf. von einem fremden Mann schwanger zu sein, oder sich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt zu haben. Warum kann ich nicht sein wie sie? Zurück zur Monogamie? Das ist so gar nicht mein Naturell, aber einfacher wäre es schon, oder? Ich glaube Schwäne sind monogam. Fasane sind es nicht. Bin ich also ein Fasan in einer Welt voller Schwäne?

Gerade fühle ich mich total fehl am Platz. Die Tatsache, dass ich mittlerweile patschnass hinter zwei, in Regenmänteln gekleideten Damen hinterhertrotte, macht das Ganze nicht besser. Mein wunderschöner, gelber Friesennerz hängt trocken am Kleiderharken zuhause. Ich könnte mir einen Regenschirm ausleihen, aber ich will nicht. Ich bin selten theatralisch, aber wenn, dann mit bravour. Obgleich ich eigentlich mein Herz auf der Zunge trage, erzähle ich den beiden Müttern nicht was in mir vorgeht. Ich glaube, sie würden mir sogar zuhören und Ratschläge geben, aber ich mag nicht. Wir haben noch ein ganzes Stück zu gehen, auf welchem Paula immer wieder ihre Milchflasche fordert. In der Gastwirtschaft in der wir zwischendurch eingekehrt waren, bevor es anfing zu regnen, wollte sie nicht trinken.

Am Auto angekommen, verabschiede ich mich von den beiden Mädels, die mehrfach fragen ob alles okay ist, und beschließe, dass das Einzige was jetzt helfen kann, einen Schokoanteil von mindestens 80 % haben muss. Auf dem Supermarktparkplatz angekommen rufst du mich an. Ich heule nicht, aber weit entfernt davon bin ich auch nicht. Paula findet es doof im Auto und gibt ihren Unmut im Hintergrund laut kund. Du bist lieb, versuchst mich zu trösten, sagst das wir das schon hinbekommen, doch ich bin zickig und lege auf.

Mein lieber Schwan. Da sitze ich nun – neben mir der Maxi cosi mit Baby – auf dem Fußboden und esse Tartufo mit den Fingern. Chris schicke ich eine längere Sprachnachricht, in der ich ihm erzähle, dass ich nun die Pille danach genommen hätte. Ich halte ihn natürlich weiter auf dem Laufenden.  Dennoch fand ich vor allem die ersten Stunden des Treffens sehr schön und würde mich freuen, wenn wir uns dennoch bald wiedersehen. Ich bekomme prompt eine Antwort. Diese verwirrt mich allerdings etwas. Chris bezieht sich mit keinem Wort auf unser Treffen, oder auf das eben gesagte. Er erzählt kurz wie sein Tag war und wünscht mir ein schönes Wochenende. Ich erwidere, dass mich seine Antwort irritiert. Ich sage, ich würde gerne über den „Vorfall“ sprechen. Darüber hinaus möchte ich mich aber gerne weiter mit ihm treffen.

Die nächste Nachricht lässt ein paar Minuten länger auf sich warten. In dieser erklärt er, dass er sich nicht weiter treffen wollen würde. Er hätte damit ein schlechtes Gefühl. Mehr sagt er nicht. Ich gebe zu, dass ich mich gerade irgendwie schmutzig fühle. Da hilft auch kein Tartufo mehr.

Du kommst an diesem Tag nicht wie erhofft früher nach hause. Ich spiele mit Paula, bringe sie ins Bett und baue mir dann ein Haus aus Selbstzweifeln und Schwermut. Alles hinter dem ich eigentlich stehe, stelle ich nun in Frage. Doch ist eine Beziehungsform, die für viele Menschen die passende ist, meiner Natur aber so gar nicht entspricht, nun die Lösung? Ich habe lange umhergeschaut und erforscht worin ich mich wohl fühle, und nun will ich den Rückzug antreten weil es gerade mal ungemütlich ist? Ich könnte dir, Tom erklären, dass ich nun doch lieber klassisch leben möchte. Dann nehme ich mir selber die Leichtigkeit und die Freude an vielfältigen Körpern und neuen Welten. Aber habe ich diese Freude überhaupt noch, wenn ich ungewollt schwanger oder mit einem Tripper infiziert bin? Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und schlafe ein.

Du kommst in der Nacht zurück, legst dich zu mir und schmiegst dich an mich an. Ich bleibe bewegungslos liegen. Am nächsten Morgen drehe ich mich bewusst weg. Irgendwie ist meine kleine Welt gerade grau. Das kenne ich so gar nicht. Normalerweise habe ich für jegliches Problem sofort eine Lösung und ist sie noch so kreativ. Auch ein HIV-Test ist mir nicht neu. [10]Mit 18 hatte ich kopflos eine Anal-Session mit einem Mann mit basedowschen Augen und ohne Kondom. Lisa hat mir tags drauf ziemlich den Kopf gewaschen. Danach hatten wir im Falle, dass es schief … Continue reading Doch nun fühlt es sich irgendwie anders an. Ich habe keinerlei Intention mich aufzurappeln. Kann das durch die Pille danach kommen?

Ich fange an mit dir zu diskutieren, werfe dir vor, dass du dein Date nicht meinetwegen abgesagt hast. Doch das ist so gar nicht meine Art. Zudem habe ich meinen Wunsch mit keiner Silbe geäußert. Und wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich an deiner Stelle wohl nicht viel anders reagiert. Zumal ich mein Date ja hatte – auch wenn es anders gelaufen ist als erhofft. Du nimmst mich in den Arm und ich fange an zu weinen. Danach gehen wir mit Paula an die frische Luft. Die Sonne scheint.

Drei Tage später bekomme ich meine Tage. Der Test auf Geschlechtskrankheiten, denn wir anonym bei einem Checkpoint in der Großstadt gemacht haben, war auch negativ [11]Paula konnten wir in ihrer Babyschale problemlos mitnehmen). Die Leute dort waren mega freundlich und sehr einfühlsam. Später denke ich nochmal an Chris. Ein toller Mann der wie ich denke, sich … Continue reading für seine Art und seinen Körper bekommt. Überhebliches Rumgemeckere am Körper des anderen kann leider viel kaputt machen und prägen. Ich hatte ihm noch eine lieb gemeinte, sehr ehrliche Nachricht geschickt. Aber er hat nicht mehr geantwortet.

Ich unterhalte mich mit Freundinnen darüber. Auch wenn man hier und da mal hört „Es kommt nicht auf die Länge an“ ist es doch Thema bei Männern. Breite und Länge des besten Stücks können hohen Einfluss auf Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl haben. In den sozialen Netzwerken hört man zunehmend, dass Tabuthemen wie die Periode der Frau aufgebrochen werden sollen. Ich finde das super, doch in meiner Empfindung ist das Thema Penislänge in der Body-Positiv Bewegung irgendwie untergegangen. [12]Ich thematisiere es deshalb hier – vielleicht ließt es ja jemand Für mich ist ein Mensch attraktiv wenn er / sie Ausstrahlung hat, sich leicht und frei bewegt und mitreißt. Die Körperlichen Merkmale können unterstützen sind aber nicht ausschlaggebend. Männer, die mit sich und ihrem ihrem Penis zufrieden sind, strahlen das auch aus. Ich würde mir wünschen, dass das Thema eigenes Körpergefühl und Selbstliebe bei Männern [13]bei Frauen natürlich auch mehr wert sein sollte, als in der Gesellschaft produzierte, Schönheitsideale.

Für dich und mich war dieser Fall mit dem abgerutschten Kondom eine wichtige Erfahrung. Wir fühlen uns wohl in diesem offenen Beziehungskonstrukt, auch wenn es Themen gibt, mit denen sich klassische Beziehungsformen ggf. nicht auseinander setzen müssen. Auch hat es gezeigt, wie sehr die Hormone der Pille danach Einfluss auf den weiblichen Körper haben. Ich hatte mich schnell wieder davon erholt, habe meinen gelben Friesennerz angezogen und bin hinaus gegangen – vielleicht ja zum Schwäne füttern.

Hilfreiche Infos und Adressen

Pille danach: Kann bis zu 72 oder 120 Stunden nach dem ungeschützen Sex eingesetzt werden. Die Wirkung ist abhängig davon, wann der Eisprung stattfindet. Je nach Körpergewicht werden verschiedene Hersteller empfohlen. Apotheken sind dazu angehalten vor dem Kauf eingehend zu beraten.

Test auf sexuell übertragbare Krankheiten: Gesundheitsamt und Aidshilfe bieten in vielen Städten Anlaufstellen, bei denen man sich anonym und z.T. kostenlos testen lassen kann. https://www.aidshilfe.de/geschlechtskrankheiten; https://www.iwwit.de/geschlechtskrankheiten/testen-lassen

Schwangerschaftstest: Holt euch diese am besten in der Apotheke. Hier werdet ihr individuell beraten. Es gibt auchvSchnelltests, die eine Woche vor Ausbleiben der Periode gemacht werden können. Ich persönlich mag die Test, bei denen klar drauf steht “ schwanger“ oder „nicht schwanger“

Kondome in verschiedenen Größen: Es gibt einige Hersteller die Kondome in verschiedenen Größen anbieten. Im Internet kann man sich darüber informieren, welches Gummi am besten geeignet ist und sich diese diskret zuschicken lassen. Z.B. von: https://www.my-size-condoms.com/dein-kondom/mysize-7-groessen/; https://loovara.de/pages/kondomgroesse-berechnen;

Sextoys und Beratung: Es gibt ganz viele tolle Sachen um ein bisschen zu unterstützen. z.B. spezielle Dildos oder Adapter. Oder mache deine Finger- oder Zungenfertigkeit zu deiner Powerkraft. Vielleicht auch mit tollen Gelen. Lass dich / euch dazu ganz persönlich und diskret beraten. Mein persönlicher Tipp: Toyberaterin Viv Wheels. Sie machte ihre unverwechselbare Art wie sie gerne sagt, zu ihrer „Superkraft“. Sie hat mit sehr persönlich Fragen Erfahrung und geht besonders einfühlsam auf jede Anfrage ein. https://www.instagram.com/queere_toyparty_beraterin_viv/ oder https://www.instagram.com/viv_wheels/?hl=de

References

References
1 auf dessen Titelbild ich ziemlich stolz bin
2 Nicht meine Lieblingsbeschäftigung aber was tut man nicht für Kind und Körper – das ich im tiefen meines Herzens Mütter nicht ausstehen kann und körperlich einen müden Kartoffelsack ähnelt hatte ich bestimmt am Rande irgendwo schon erwähnt
3 Natürlich bin ich Henne Nr. 3
4 Es passt vom Wortspiel ganz gut – soll aber auf keinen Fall belustigend gemeint sein
5 so hat es mir zumindest meine Frauenärztin erzählt
6 Ist das ein typisches Frauenproblem – doch manchmal zu hoffen, dass der Partner Gedanken lesen kann?
7 Ich hatte die Pille danach bereits in früheren Jahren genommen. Damals wohnte ich noch zuhause und meine fuhr Mutter fuhr mich ins Krankenhaus. Mein Vater wusste nicht was los war und fuhr mit dem Motorrad heimlich hinter uns her. Wenn man mich nach einem meiner peinlichsten Momente fragt: es war dieser
8 sorry die waren wirklich hässlich. Dazu passend braune, hochgezogene Socken
9 Ich mag Spannung und Aufregung, aber i.d.R. passiert beim umherspazieren ja nix tolles. Gehe ich mit einer ganz neuen Person, die ich super spannend finde, spazieren, gehe ich auch einmal um die Nordsee *übertrieben*, ohne es zu merken
10 Mit 18 hatte ich kopflos eine Anal-Session mit einem Mann mit basedowschen Augen und ohne Kondom. Lisa hat mir tags drauf ziemlich den Kopf gewaschen. Danach hatten wir im Falle, dass es schief gelaufen wäre schon die Idee für eine Anzeige in der NEON: Junge, hübsche HIV-Infizierte sucht Gleichgesinnte
11 Paula konnten wir in ihrer Babyschale problemlos mitnehmen). Die Leute dort waren mega freundlich und sehr einfühlsam.

Später denke ich nochmal an Chris. Ein toller Mann der wie ich denke, sich nur wegen des Vorfalls von mir abgewendet hat. Ich glaube nicht weil er unverantwortlich ist, sondern aus Scham. Er ist Mitte /Ende zwanzig. Das Thema wird ihn sein Leben lang begleiten. Begleiten tut einem auch die positive oder negative Reaktion des Gegenüber. Ich würde mir wünschen, dass er in Zukunft genug Anerkennung und Wertschätzung von den Frauen ((vielleicht auch Männern

12 Ich thematisiere es deshalb hier – vielleicht ließt es ja jemand
13 bei Frauen natürlich auch
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